Entstehungsgeschichte des Windhoeker Karneval

Vom Vorstand des SKW (Sport Klub Windhoek) wurde im Jahre 1952 der Kulturwart Herr Weck beauftragt ein Jahresfest in den Räumen des SKW zu organisieren. Nach Umfragen im Sportklub schwankte man zwischen „St. Pauli bei Nacht“ und „Karneval“. Was dann eine „Venezianische Nacht“ sein sollte, wurde kurzerhand in „Windhoeker Karneval“ umgeändert.

Die Initiatoren der ersten Veranstaltung waren die SKW-Vorstandsmitglieder Basi Herberger, Kalli Zimmer, Günther Roll, Willi Frewer und Heiner Meinert. Ihnen zur Seite standen Gretl Roll, Fritz Kaufmann, Helmut Finkeldey und andere Helfer die zu späterem Zeitpunkt das Karneval Komitee des SKW gründeten.
Einen Prinzen gab es bei diesem ersten Karnevalsball noch nicht, aber als Präsident fungierte Fritz Kaufmann oder Lutz Breitenstein, so genau weiss dies heute keiner mehr. Der Windhoeker Schlachtruf „WI-KA“ wurde geboren.

Von Anfang an war man sich einig, den WIKA mit allem Komfort zu feiern, d.h. mit Prinzenpaar, Elferrat und Prinzengarde, die beim ersten WIKA nur aus 8 Gardistinnen bestand. Im Jahre 1953 wurde unter dem Präsidenten Lutz Breitenstein und dem Vorsitzenden Kalli Zimmer das erste Prinzenpaar, Prinzessin Erika I. (Wesener) und Prinz Hanjo I. von Drukeratien (Huhn) in Ihr Amt eingeführt.

Auch ein Karnevalsumzug wurde organisiert, der am Freitag den 1. Mai 1953 nachmittags durch Windhoek fuhr und beim SKW endete. Abends war dann der Maskenball der von über 1000 Leuten besucht wurde. Ermutigt durch den guten Erfolg, beschloss man im nächsten Jahr auch einen Büttenabend vor dem Maskenball abzuhalten.

Der Große Festzug 1954 stellte den Karnevalsumzug vom Vorjahr völlig in den Schatten. Es namen Fusstruppen, Cowboys und Indianer auf Pferderücken, festlich geschmückte Umzugswagen meist von führenden örtlichen Firmen geschmückt, die Schülerpakelle der Deutschen Höheren Privatschule, Prinzengarde und Elferrat teil.

Beim abendlichen Makenball 1954 erschienen über 1200 Menschen in ganz entzückenden Kostümen. Das Orchester unter der Leitung von Herrn Frewer sorgte bis in die frühen Morgenstunden für beste Tanzmusik. Seine Exzellenz, der Administator, Daan Viljoen, erschien auf dem Fest und bekam einen Karnevalsorden.

1958 wurde das erste ständige Karnevalskomitee gebildet und die Festlichkeiten werden erstmals über zwei/drei Wochenenden verteilt. 1965 wurden 4 Büttenabende in deutscher Sprache angeboten. Von 1977 bis 1980 fand zwar der Karneval statt aber ohne Umzug. 1980 und nach längerer Unterbrechung zieht wieder ein kleiner Umzug mit dem Elferrat, Prinzengarde und Prinzenpaar Heinz (Krumrey) der Schnupfer und Prinzessin Christel (Rau) durch die Kaiserstraße. 1982 feiert der WIKA 30 Jahre Bestehen und es werden Ersttagsbriefe zum 30ten WIKA von der Post herausgegeben.

Nach längerer Pause wurde 1984 wieder ein Kinderkarneval unter der Leitung von Heinemann Reinert mit großem Erfolg veranstaltet. Das Mediumterzett aus Köln ist in diesem Jahr aufgetreten.

Die erste Damensitzung unter der Leitung von Uschi Dahlet wurde 1986 abgehalten und 1987 besuchten die Roten Funken aus Köln den WIKA und “erstürmen” den Tintenpalast. Weiterer Besuch aus Köln war 1988 das Colonia Duett, Hans Süper und Hans Zimmermann die beim WIKA auftreten.

Es wird 1989 wieder nach langer Pause ein Jugendkarneval zur Förderung des Nachwuchses
Veranstaltet. Eine gemeinsame Idee von Gerd Vogel und Habo Gerdes, und zwar ein “Internationaler Abend”, wurde 1989 verwirklicht. Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr war die erste Karnevalszugreise, der OKAZUKA, nach Okahandja unter Leitung von Habo Gerdes.

Staatspräsident Sam Nujoma war beim Prinzenball als Ehrengast anwesend und das Original Eschweiler Fanfarencorps ist beim Wika als Sitzungskapelle erstmalig aufgetreten.

1992 feiert der WIKA 40 Jahre Bestehen und es werden auch dieses Mal wieder Ersttagsumschläge zum 40ten Karneval von der Post herausgegeben.

Die Gesangsgruppe “De Räuber” aus Köln treten 1995 beim 43.WIKA auf. 2002 wird der WIKA 50 Jahre alt und die Eefelkank aus Eschweiler ist beim Wika zu Gast. In der Zeitspanne 2016-2018 hat der WIKA das Glück die HSO Kapelle als Sitzungskapelle engagieren zu können. Und 2019 feierte der WIKA sein 66stes Bestehen. Die Band Glasklar aus Köln tritt als Sitzungskapelle auf.

Der namibische Karneval orientierte sich historisch am deutschen Karneval doch hat in den letzten Jahren eine Wandlung in Richtung „deutsche Tradition mit namibischem Flair“ stattgefunden. So machen z.B. beim Umzug inzwischen alle Bevölkerungsgruppen mit. Namibia ist bekannt für seine Völkervielfalt und der Karneval spielt als Brücke zwischen den Kulturen „One Namibia – One Nation – One Windhoek Karneval Celebration“ eine bedeutende Rolle. Wir teilen in Namibia gerne unser deutsches Kulturgut um es so zu erhalten.