Die Entstehung des WIKA Karnevalsmuseums

Im Jahr 1999 entstand auf Initiative engagierter WIKA-Mitglieder die Idee, alle vorhandenen karnevalistischen Dokumente, Urkunden, Erinnerungsstücke und Schriftverkehre systematisch zu sammeln und dauerhaft aufzubewahren – mit dem Ziel, ein eigenes Karnevalsmuseum in Windhoek zu gründen. Den entscheidenden Impuls gaben folgende WIKA-Aktive:

  • Heinz Krumrey, Vorsitzender
  • Heiner Dillmann, Sitzungspräsident
  • Heinemann Reinert, Senator
  • Habo Gerdes, Ehrensenator

Im April 1999 führten Habo Gerdes und Heinemann Reinert Gespräche mit der Brauerei, in deren Verlauf es gelang, passende Räumlichkeiten für das Museum zu sichern. Die Wahl fiel auf den historischen “Eckturm” über dem Kleintheater in der Alten Brauerei – ein Ort mit besonderem Charme, welche Räumlichkeit dem WIKA gegen eine symbolische monatliche Miete zur Verfügung gestellt wurde.

Am 23. Juli 1999 erfolgte schließlich die feierliche Schlüsselübergabe durch Herrn Max Holdt von der Brauerei.

Senator Heinemann Reinert übernahm im Anschluss die Funktion des Museumskurators. In enger Zusammenarbeit mit weiteren Unterstützern wurde das Museum Schritt für Schritt aufgebaut und erweitert. Viele der ausgestellten Stücke wurden dem Museum als Leihgaben in treuhänderischer Verwahrung überlassen und bilden bis heute den Grundstock der Sammlung.

Geschichte und Struktur des WIKA Karnevalsmuseums

Beim Gipfeltreffen im Jahr 2001 gab der WIKA bekannt, dass die feierliche Eröffnung des Karnevalsmuseums für den 22. Februar 2002 geplant sei. Einige Jahre später, am 2. Oktober 2004, wurde offiziell beschlossen, das “WIKA-Museum” in “Namibia Karnevalmuseum” umzubenennen.

Das Museum bleibt dauerhaft unter der Verantwortung der Windhoeker Karnevalsgesellschaft (WIKA). Entsprechend übernehmen WIKA-Mitglieder auch die inhaltliche und gestalterische Betreuung der Ausstellung. In den letzten Jahren hat der WIKA beachtliche Investitionen in das Museum getätigt – darunter die Anschaffung neuer Aluminiumschaukästen, Tonanlagen, Kühlsysteme, Möbel und weiterer Ausstattung.

Ein wesentlicher Teil der Ausstellungsstücke besteht aus Leihgaben, die bei Bedarf an die Eigentümer zurückgegeben werden müssen.

Im Rahmen der 5. Sitzung des 57. WIKA am 20. November 2008 wurde der offizielle Name des Museums schließlich festgelegt: „WIKA Karnevalsmuseum“.

Zur aktiven Mitgestaltung sind alle namibischen Karnevalsvereine eingeladen: Jeder Verein kann bis zu zwei Wandvitrinen erwerben, um diese mit eigenen Requisiten, Orden oder anderen karnevalistischen Erinnerungsstücken zu bestücken. Für den Inhalt sind die jeweiligen Vereine selbst verantwortlich. Nach vorheriger Absprache stehen die Räumlichkeiten des Museums auch für Veranstaltungen zur Verfügung.

Zusätzlich haben namibische Karnevalsvereine im Treppenaufgang des Museums die Möglichkeit, ihr Vereinslogo zu präsentieren.

“Revamp” des WIKA Karnevalsmuseums während der Pandemie

Aufgrund der staatlichen Einschränkungen im Zuge der Covid-Pandemie war es dem WIKA in den Jahren 2020 und 2021 leider nicht möglich, den Karneval wie gewohnt zu organisieren. Stattdessen haben sich einige Komiteemitglieder Gedanken gemacht, wie sie ihre neu gewonnene freie Zeit sinnvoll nutzen könnten – und so entstand die Idee: Das WIKA Museum braucht einen frischen Anstrich!

Gesagt, getan: Im Jahr 2021 wurde das Museum vollständig neu konzipiert und umgestaltet. Ein engagiertes Team aus Komiteemitgliedern und zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfern stellte sich der Aufgabe. Besonders hervorzuheben ist Axel Dainat, ehemaliges Komiteemitglied und Geschäftsführer von Axel Dainat Architects, der uns bei einer Sitzung eine umfassende Machbarkeitsstudie präsentierte. Mit seiner Vision eines zeitgemäßen Karnevalsmuseums konnte er das gesamte Komitee begeistern.

Bevor es jedoch losgehen konnte, mussten zunächst finanzielle Mittel aufgetrieben werden – denn ein solches Projekt kostet. Der WIKA selbst verfügte nicht über die nötigen Ressourcen, also machte der WIKA sich auf die Suche nach Sponsoren. Parallel dazu wurde bereits mit der ersten Phase der Renovierung begonnen.

Pünktlich zum 11.11 waren die Arbeiten abgeschlossen – dank des großartigen Einsatzes von Karnevalsfreunden, Unterstützern und Helfern. Das WIKA Karnevalsmuseum präsentiert sich seither in einem neuen, modernen Gewand, das dem heutigen Zeitgeist gerecht wird. Durch die großzügige Unterstützung von Gönnern, Sponsoren sowie mit Hilfe unserer Rücklagen konnten die Kosten in einem vertretbaren Rahmen gehalten werden.

Und am 11.11.2021 wurde das renovierte Museum somit feierlich eingeweiht. Als Ehrengast durften wir den ständigen Vertreter der Bundesrepublik Deutschland begrüßen. Die Veranstaltung wurde mit einleitenden Worten zur geschichtlichen Bedeutung unseres Museums eröffnet.

Wir hoffen, dass unser neu gestaltetes Museum nicht nur karnevalistische Begeisterung weckt, sondern auch ein repräsentativer Ort für Besucherinnen und Besucher aus nah und fern wird. Zukünftig sollen die Museumsräume auch für kleinere Veranstaltungen und Versammlungen rund um das karnevalistische Geschehen in Namibia zur Verfügung stehen.

Das Museum als karnevalistischer Treffpunkt

Besuchende Karnevalsgesellschaften nutzen die Gelegenheit gerne, unser Museum zu besichtigen. Darüber hinaus fanden dort bereits zahlreiche stimmungsvolle Veranstaltungen statt – von gemütlichen Feiern zum 11.11., über interne Karnevalspartys bis hin zu offiziellen Karnevalsempfängen mit Delegationen aus Aachen, Köln, Mainz, Erkelenz – um nur einige zu nennen.

2024 hatte der WIKA unter anderem die Kölner Karnevalsband ‚De Höhner‘ und Peter Wackel zu Gast im Museum. Und 2025 haben auch ‚Die Rabaue‘ vorbeigeschaut.

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zusammengestellt von

  • Heinz Krumrey, Kurator
  • Heike von Somnitz, Sekretärin